Zu zweit geht alles leichter – weshalb Angehörige jederzeit willkommen sind
In der Rehaklinik Dussnang legt man viel Wert darauf, dass die Angehörigen der Patientinnen und Patienten diese auch während der Rehabilitation eng begleiten können. Viele beziehen sogar gemeinsam ein Zimmer und schätzen es, dass sie sich hier verwöhnen lassen können. Wie dies den Genesungsprozess unterstützt, zeigt das Beispiel des Ehepaars Moor.
Text und Bilder: Anja Kutter
«Vögel sind unsere Leidenschaft»
Zu jeder vollen Stunde ertönt aus der Uhr an der Küchenwand Vogelgesang. «Die Uhr haben wir geschenkt bekommen», erzählen Luise und Kurt Moor lachend. «Dass Vögel unsere Leidenschaft sind, ist weitum bekannt.»
Tatsächlich zieht sich die Ornithologie durch das ganze Leben des Ehepaars. Im Naturfreundeverein haben sie sich damals verliebt, kürzlich konnten sie ihren 60. Hochzeitstag feiern. Ausflüge in die Natur und Vögel beobachten haben ihre Freizeit und das Familienleben mit ihrem Sohn geprägt. Oft fuhren sie zusammen von ihrem Zuhause in Widnau SG zum alten Flussbett des Rheins oder mit dem Fahrrad ins Rheindelta – einem Vogelparadies mit vielen zum Teil seltenen Watvögeln. Der Feldstecher war stets griffbereit.
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«Wir gehören einfach zusammen»
Das ist er auch heute noch, im Einfamilienhaus mit Garten und schöner Weitsicht. Die Ausflüge unternimmt Kurt Moor inzwischen aber mehrheitlich allein. Seine Frau plagen starke Rückenschmerzen. Nach ihrer zweiten Operation am unteren Rücken verbrachte Luise Moor kürzlich drei Wochen in der Rehaklinik Dussnang. Hier erholte sich die 84-Jährige vom Eingriff und wurde durch das Zusammenspiel der verschiedenen Therapieformen optimal auf ihre Rückkehr in den Alltag vorbereitet. Ihr Mann war während der ganzen Zeit an ihrer Seite. «Es ist wunderbar, dass es in der Rehaklinik Dussnang die Möglichkeit gibt, den Partner zur Unterstützung dabei zu haben», sagt Luise Moor. «Kurt und ich gehören einfach zusammen.»
Das Ehepaar hatte in der Rehaklinik Dussnang ein schönes Doppelzimmer. Sie konnten ihre Mahlzeiten stets gemeinsam geniessen und bei den Übungen in der Physiotherapie durfte Kurt Moor jeweils auch mitmachen.
«Ich war auch eine Art Nebenpfleger», sagt der 90-Jährige schmunzelnd. «Ich habe Luise mit dem Rollstuhl begleitet, ihr beim Anziehen geholfen und andere praktische Hilfestellungen geleistet. Gemeinsam geht einfach alles viel leichter.»
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Unterstützung der Liebsten fördert die Genesung
Dass die Anwesenheit von Angehörigen den Genesungsprozess unterstützt, ist in der Rehaklinik Dussnang schon lange bekannt – und wird aktiv gefördert. Gerade nach einer schweren Operation ist die Unterstützung der Liebsten viel wert, sowohl emotional wie auch praktisch. Sie schafft ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit und hilft, Ängste abzubauen und die Patientinnen und Patienten zu motivieren. Damit trägt sie entscheidend zum Erfolg der Rehabilitation bei.
Angehörige sind deshalb in Dussnang jederzeit willkommen und können für einen moderaten Aufpreis mit den Patientinnen und Patienten im selben Zimmer oder im separaten Einzelzimmer wohnen. Dabei wird gesorgt, dass die Reha für beide zu einem positiven Erlebnis wird.
Schon vor 23 Jahren war er dabei
Das haben Luise und Kurt Moor schon vor 23 Jahren gespürt. Auch damals, nach ihrer ersten Rückenoperation, war Kurt Moor während der gesamten Reha in Dussnang dabei. «Dass wir es dieses Mal wieder so machen, stand für uns von Anfang an fest», sagt Kurt Moor. Nicht nur seiner Frau hat die gemeinsame Zeit geholfen. «Alleine zu Hause hätte ich mich einsam gefühlt. Ausserdem hätte ich nicht gewusst, wie ich das mit dem Kochen selbst hingekriegt hätte», sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.
Dass sie sich in Dussnang gemeinsam vom Küchenteam verwöhnen lassen durften, haben die beiden besonders geschätzt: «Das Essen war immer fantastisch und mit dem Service-Team haben wir viel gelacht. Sie haben uns am Ende der Reha gar nicht mehr gehen lassen wollen.»
Humor ist für das Ehepaar Moor auch im normalen Alltag ein wichtiger Pfeiler. «Wir lachen oft und gerne zusammen. Manchmal geht es schon am frühen Morgen los», sagt Luise Moor strahlend.
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Eine Krähe zu Besuch
Im idyllischen und grosszügigen Klinikpark hätten sie, die jeden Vogel in der Schweiz am Gesang erkennen, jeweils den klaren, wohlklingenden Flötenstrophen der Mönchsgrasmücke gelauscht. Auch Kohlmeisen, Buchfinken, Rotschwänzli und Grünfinken hätten sie gesehen oder zumindest gehört. Nur den leuchtend gelben Pirol, den sie zu sehen gehofft hatten, sei nicht aufgetaucht. «Dafür hat uns vor unserem Zimmerfenster regelmässig eine Krähe besucht», erzählt Kurt Moor. «Ich hatte dort einmal ein paar Krümel vom Mittagessen hingeworfen. Danach ist sie jeden Tag wiedergekommen und hat geschaut, ob es wieder etwas gibt.»
Inzwischen sind Luise und Kurt Moor wieder zu Hause im Rheintal. Luise Moor hat ihre ursprüngliche Kraft zwar noch nicht ganz zurückerlangt und benötigt ausserhalb des Hauses noch den Rollator, um sich beim Gehen sicher zu fühlen. Doch die beiden können weiterhin zusammen lachen, diskutieren und sogar ihrem geliebten Hobby der Vogelkunde frönen. Denn auch von ihrem Haus aus kann man mit etwas Glück faszinierende Vögel entdecken. Diesen Frühling haben unter ihrem Dach sogar Mehlschwalben genistet. Das leise, schwatzende Zwitschern der Jungen, die aus ihren Nestern gucken und warten, bis die Vogeleltern ihnen Nahrung in Form von Insekten bringen, ist für Luise und Kurt Moor die beste Medizin.
Angebot für Begleitpersonen in der Rehaklinik Dussnang
Partner, Angehörige oder Freunde sind in der Rehaklinik Dussnang herzlich willkommen. Geniessen Sie die Zeit mit ihren Liebsten. |