«Es ist egal, was passiert. Man darf das Leben nicht aus den Augen verlieren»

Das Rehaklinik Tschugg-Team ist ein engagiertes, erfahrenes und gut eingespieltes Team, welches seine Patientinnen und Patienten beim Erreichen der grösstmöglichen Lebensqualität unterstützt und sie wieder in ihren Alltag zurückführt. Wie nach Schicksalsschlägen Reha-Aufenthalte dazu beitragen, den Alltag wieder selbst zu meistern und neue Hoffnung zu finden, zeigt das Beispiel von Sheena Zenz.

Mehr Als Reha 13 Sheena Zenz in ihrem Element.

Sheena Zenz hatte über viele Jahre Gesangsunterricht genossen, stand gerne auf einer Bühne und verzauberte mit ihrer Stimme die Menschen. Nebst ihrer musikalischen Ausdrucksweise liebte sie es auch, ihre Gedanken und Träume in kunstvollen Gemälden festzuhalten.

Doch eines Tages, als sie nach einem ganz normalen Arbeitstag nach Hause kam, traf sie der Schlag des Schicksals. Eine plötzliche Hirnblutung veränderte ihr Leben. Lange Zeit war sie im Spital. Nachdem Sie durch die Hirnblutung linksseitig gelähmt war, begann eine intensive Reha. Zweimal war sie darum in der Rehaklinik Tschugg. Ein breit aufgestelltes Team von Fachleuten arbeiteten gemeinsam daran, die Lauffähigkeit wiederherzustellen und die Gesichtslähmung bei Frau Zenz bestmöglich zu behandeln. Sie konnte sich nach der Reha wieder langsam fortbewegen und auch wieder Fortschritte in ihren beiden geliebten Hobbys singen und malen erzielen.

Im Jahr 2018 ereignete sich ein weiterer Schicksalsschlag.

Frau Zenz war alleine zu Hause, als plötzlich ein Wohnungsbrand ausbrach. Aufgrund ihrer Krankheit konnte sie nicht schnell vom Feuer und Rauch weglaufen und es gelang ihr nur mit grosser Mühe und Not, sich rechtzeitig auf den Balkon zu retten. Die Feuerwehr musste sie aus der gefährlichen Situation befreien. Die vom Wohnungsbrand zugezogenen Verbrennungen waren so schwerwiegend, dass sie Hauttransplantationen benötigte, um ihre Wunden zu behandeln. Aufgrund der Rauchvergiftung erlitt sie eine Lungenentzündung und verlor dadurch ihre Stimme. Sie konnte mehrere Monate nur noch flüstern. Zudem hatte sie sehr grosse psychische Probleme, da sie nebst dem Laufen nun auch nicht mehr richtig sprechen und singen konnte. Auch ihrer zweiten Leidenschaft, dem Malen, konnte sie nicht mehr richtig nachgehen, da sie nach der Hirnblutung und dem zweiten Schicksalsschlag nicht mehr exakt symmetrisch malen konnte.

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Wieder selbstständig laufen

Als sie nach dem Wohnungsbrand das 3. Mal in die Rehaklinik Tschugg kam, war das Ziel, einfach wieder selbstständig laufen und stehen zu können. Das Physiotherapie-Team und das Ergotherapie-Team waren ein wichtiger Bestandteil, wieder Fuss zu fassen und das Gefühl in ihrer linken Körperhälfte zurückzugewinnen.

«Am Anfang der Reha war alles sehr brutal und hart», meint Sheena Zenz. Sie konnte nur 3-4 Schritte laufen und war dann erschöpft. Es ging langsam, sehr langsam voran, aber sie konnte immer wie mehr aufbauen - langsam, etappenweise!

Während all den vier Reha-Aufenthalten war es von grosser Bedeutung, aktiv am Genesungsprozess teilzunehmen: Die Spielabende wie beim Lotto spielen, die Konzerte und vor allem die bereichernden Spaziergänge mit wahnsinnig tollen und inspirierenden Gesprächen haben dabei extrem geholfen. Die Maltherapeutin konnte Frau Zenz sehr viel unterstützen, um ihrer Leidenschaft, dem Malen, wieder besser nachzugehen.

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«Es ist egal, was passiert, egal, wie die momentane Situation ist. Man darf das Leben nicht aus den Augen verlieren. Man ist so viel mehr als die Krankheit, die man hat und sollte das jeden Tag auch leben.»

Sheena Zenz

Rückkehr nach Tschugg

Nach ihrer Rückkehr nach Hause erwog sie, erneut in die Rehaklinik Tschugg zurückzukehren, um das Ziel des Singens im Stehen zu erreichen. Die korrekte Benutzung des Mundes und die Atmung sind für das Singen essenziell. Aufgrund ihrer Gesichtslähmung hatte Frau Zenz sehr viel mit der Logopädin geübt. Frau Zenz hatte zudem eine sehr tolle Ergotherapeutin, welche gerade in dieser Zeit auch eine Ausbildung zur Gesangslehrerin absolvierte. Sie haben zusammen viel geübt und gesungen.

Dank des starken Willens von Frau Zenz und dem engagierten Rehaklinik-Team von Tschugg hat sie ihr Ziel erreicht: Sie kann jetzt im Stehen singen. Die Freude darüber teilte nicht nur sie allein, sondern das gesamte Team. Dieser Erfolg wurde in einem Video festgehalten. Dieses Video erzählt eine inspirierende Geschichte des Zusammenhalts und der Entschlossenheit.

Heute kann Sheena Zenz wieder laufen und an Events singen. Auch ist sie bereit, ihre Erfahrungen offen an Veranstaltungen zu erzählen. Sie malt auch wieder Bilder - ihre nächste Vernissage findet am 30. September 2023 im Restaurant Karussell in Thun statt.

Mehr Bilder von Sheena Zenz gibt es hier zu sehen.