KI-gestützte Therapie mit der myReha-App: Wie die Rehaklinik Tschugg neue Massstäbe setzt
In der Rehaklinik Tschugg wird seit einiger Zeit die myReha-App eingesetzt. Sowohl Patientinnen und Patienten wie auch Therapeutinnen und Therapeuten sind davon begeistert.
Katrin, du bist seit einiger Zeit Logopädin in der Rehaklinik Tschugg und hast gleich bei einem spannenden Projekt mitgearbeitet: die Einführung der MyReha-App in den Klinikalltag. Wie kam es dazu?

Die Verantwortlichen der myReha-App haben uns kontaktiert. Gemeinsam mit Dagmar Salzmann, der Leiterin der Logopädie in der Rehaklinik Tschugg, habe ich die App geprüft und als sehr gut bewertet. Ich habe Erfahrungen im graphischen Bereich und finde die App sehr intuitiv aufgebaut und damit sehr angenehm zu bedienen. Diese Benutzerfreundlichkeit war ein entscheidendes Kriterium für die Entscheidung, eine solche App in der Therapie einzusetzen.Wir waren auf der Suche nach einer zusätzlichen digitalen Therapiemöglichkeit, da die meist analoge Logopädie mit einigen Herausforderungen verbunden ist.
Welche Herausforderungen meinst du?
In der Logopädie arbeiten wir normalerweise analog, dass heisst mit sehr viel Papier. Papier kann leicht zerknittern oder reissen, wodurch die Übungen für Patientinnen und Patienten schwer lesbar werden. Diese Herausforderungen machten eine digitale Lösung besonders attraktiv.
Wie verlief die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des myReha-App-Team genau?

Wir hatten einen Monat lang regelmässig Sitzungen mit dem myReha-App-Team, um zu überprüfen, ob die App unseren Bedürfnissen entspricht. In diesem Monat haben wir die App getestet und Rückmeldungen gegeben, was noch optimiert werden könnte. So konnten sie unseren Input direkt in die weiteren Entwicklungen der App einfliessen lassen. Das war für uns auch sehr interessant, denn wir sind eine der ersten Rehakliniken der Schweiz, welche die myReha-App nutzt. Sowohl das my-Reha-App-Team, wir als Therapeutinnen und Therapeuten sowie unsere Patientinnen und Patienten profitieren enorm von dieser Zusammenarbeit.
Warum ist die myReha-App für Patientinnen und Patienten interessant?
Die App bietet nicht nur integrierte Übungen, sondern passt sich individuell an den Fortschritt der Nutzerinnen und Nutzer an. Je nach Leistungsniveau schlägt sie passendere, leichtere oder anspruchsvollere Aufgaben vor. Jede Übung verfolgt ein klares Ziel, was die Motivation erheblich steigert. Dank der grossen Vielfalt an Übungen, die regelmässig überprüft und optimiert werden, bleibt das Training abwechslungsreich. Patientinnen und Patienten empfinden die spielerische Gestaltung als besonders ansprechend – das Üben macht mehr Freude und die Zeit vergeht gefühlt viel schneller. Die Rückmeldungen zur MyReha-App sind durchwegs positiv.
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Warum ist die myReha-App für Therapeutinnen und Therapeuten interessant?
Die App verfügt über eine Analyseplattform, die es Therapeutinnen und Therapeuten ermöglicht, die Fortschritte ihrer Patientinnen und Patienten zu verfolgen. Sie bietet umfassende Informationen, mit denen wir bestimmte Tage, Wochen oder Monate vergleichen können, um fundierte Entscheidungen für die weitere Therapie zu treffen. Die App analysiert die Fähigkeiten im Schreiben, Lesen, Hören und Sprechen der Patientinnen und Patienten. Nach einer gewissen Nutzungszeit kann sie sogar automatische Berichte erstellen, die sehr hilfreich sind. Darüber hinaus führt die App eine Sprachanalyse durch. Wenn zum Beispiel ein Laut nicht korrekt ausgesprochen wird, kann ich als Therapeutin sofort erkennen, dass wir an diesem Laut arbeiten müssen. Die Benutzeroberfläche der App ist sehr intuitiv gestaltet, sodass wir keine speziellen Schulungen für neue Therapeutinnen und Therapeuten benötigen. Unsere Therapeutinnen und Therapeuten sind von der App begeistert! Die App ermöglicht es uns Therapeutinnen und Therapeuten einen individuell angepassten Übungsplan für unsere Patientinnen und Patienten als ergänzende Therapiemöglichkeit einzusetzen.
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Wie kommt die Patientin oder der Patient zu dieser App?
In der Klinik haben wir iPads, auf denen die App installiert wird. Alternativ lässt sich die App auch auf einem privaten Gerät nutzen. Dann erstellen wir ein Konto für die Patientin oder den Patienten. Das Therapie-Team hat Zugriff auf die App und kann Wochenpläne anpassen sowie Berichte auswerten – alle Änderungen werden in Echtzeit synchronisiert. Da das Therapie-Team ein Admin-Konto hat, kann therapieübergreifend zusammengearbeitet werden. Die Logopädinnen und Logopäden können beispielsweise nachvollziehen, woran die Neuropsychologinnen und Neuropsychologen gearbeitet haben und umgekehrt.
Wie spielt künstliche Intelligenz in der App eine Rolle?

Wir als Therapeutinnen und Therapeuten erstellen ein Patientenprofil mit den logopädisch relevanten Informationen, daraufhin erstellt die KI einen Wochenplan, der die Schwierigkeiten des Patienten berücksichtigt. Die Therapeutinnen und Therapeuten wählen und adaptieren die vorgeschlagenen Übungen. Während des Trainings analysiert die KI den Fortschritt und steuert die Übungen entsprechend. Wenn eine Person eine Aufgabe wiederholt erfolgreich meistert, passt die KI automatisch den Schwierigkeitsgrad an, um weder Überforderung noch Langeweile aufkommen zu lassen.
Wie viele Patientinnen und Patienten nutzen bis jetzt die App?
Derzeit verwenden über 50 Patientinnen und Patienten die App. Ein Patient hat bereits mehr als 700 Stunden damit trainiert. Auch nach dem Klinikaufenthalt besteht die Möglichkeit, das Training eigenständig fortzusetzen. Zusätzlich sind wir im Austausch mit Therapeutinnen und Therapeuten aus anderen Rehakliniken in der VAMED Schweiz Gruppe, die ebenfalls Interesse an der App zeigen. Das ist grossartig, denn so können wir auch intern unser bereits erworbenes Wissen mit der App teilen.
Mehr Informationen zur MyReha-App gibt es hier. |