Als Pflegefachkraft mit einer Intermediate Care Weiterbildung weiterkommen

Was die Vorteile für Pflegefachkräfte in einer Rehaklinik sind und warum eine Weiterbildung wie die Intermediate Care (IMC) interessant für Pflegefachkräfte ist, erklärt uns Gabriela Dedaj, diplomierte Pflegefachperson HF.

Gabriela, danke vielmals, dass du uns Auskunft gibst. Wie ist es dazu gekommen, dass du als Pflegefachkraft in der Rehaklinik Zihlschlacht arbeitest?

DSC02303 Gabriela Dedaj, diplomierte Pflegefachperson HF arbeitet in der Rehaklinik Zihlschlacht.

Ich habe meine Grundausbildung als Fachkraft Gesundheit (FaGe) in einem Altersheim gemacht. Mein Studium an der Höheren Fachschule (HF) habe ich dann in der Rehaklinik Zihlschlacht absolviert. In der Rehaklinik Zihlschlacht habe ich auf den Stationen «Zelgli», «Wilen» und «Riet» meine Praktika gemacht. Auf anderen Stationen habe ich auch schon ausgeholfen, wie beispielsweise auf unserer Privat-Station «Oasis». Zurzeit arbeite ich auf der Station «Bodan» in der Frührehabilitation.

Warum hast du dich entschieden, als Pflegefachkraft in einer Rehaklinik zu arbeiten?

Zu Beginn meines Studiums hatte ich vor, in einem Akutspital zu arbeiten. Während des Austauschs mit meinen Mitstudierenden wurde mir aber bewusst, dass in einem Akutspital Patientinnen und Patienten oftmals nach kurzer Zeit wieder weg sind. Daher ist es dort schwierig, eine Beziehung zu den Patientinnen und Patienten aufzubauen. Im Altersheim ist es das genaue Gegenteil: Dort sind die Bewohnenden zum Teil sehr lange und man baut eine intensive Beziehung auf. Dafür ist es leider so, dass sich in einem Altersheim der Gesundheitszustand der Bewohnenden oft verschlechtert, was auch schwierig sein kann. Die Rehaklinik beinhaltet daher das Beste aus beiden Welten: Die Patientinnen und Patienten sind lange genug da, damit ich eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann und sind nach dem Ende der Rehabilitation oftmals gesundheitlich fitter als vor Eintritt in die Rehabilitation. Darum ist eine Rehaklinik ein guter Ort, um als Pflegefachkraft zu arbeiten.

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Wie bist du auf die Station Bodan der Rehaklinik Zihlschlacht gekommen?

Moschetta Photography 0665 Bea Die Station «Bodan» befindet sich auf dem Gelände des Kantonsspitals Münsterlingen.

Ich war in der Ausbildung, als ich im internen Newsletter der Rehaklinik Zihlschlacht gelesen habe, dass wir den Bereich Frührehabilitation der Rehaklinik Zihlschlacht stärken wollen und darum die Station «Bodan» geplant ist. Damals arbeitete ich auf der Station «Zelgli» und habe dann meinen Vorgesetzen um nähere Informationen gebeten. Die Station Bodan mit ihren 11 Betten wurde für die neurologische Frührehabilitation konzipiert. Nach der Behandlung im Akutspital bietet die neurologische Frührehabilitation unseren Patientinnen und Patienten die Gelegenheit, frühzeitig an ihren Alltagsfähigkeiten zu arbeiten. Die Station «Bodan» ist speziell für Patientinnen und Patienten mit schweren Beeinträchtigungen eingerichtet und umfasst auch die Möglichkeit zur Beatmungsentwöhnung. Sie befindet sich im Gebäude des Herz-Neuro-Zentrums Bodensee auf dem Gelände des Kantonsspitals Münsterlingen und arbeitet eng mit den umliegenden Akutspitälern zusammen.

Auf der Station Bodan hast du also mit schwer betroffenen Patientinnen und Patienten zu tun. Hast du darum die Intermediate Care Weiterbildung gemacht?

Ja, genau. Ich lerne sehr gerne und wollte mich in diesem Bereich weiterbilden. Auf einer Station für Intermediate Care werden Patientinnen und Patienten versorgt, die keine intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, aber intensiv pflegerisch betreut und überwacht werden müssen. Die Intermediate Care Weiterbildung zielt darauf ab, die Fachkompetenzen auf Überwachungsstationen zu verbessern, wie beispielsweise auf IMC-Stationen, Schlaganfallstationen, Herzüberwachungsstationen und Aufwachräumen. Im Verlauf des Kurses wird man darauf vorbereitet, Patientinnen und Patienten mit potenziellen Vitalgefährdungen zu überwachen und zu behandeln sowie frühzeitig Anzeichen von Vitalgefährdungen zu erkennen, zu diagnostizieren und zu therapieren.

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Wo hast du die Intermediate Care Weiterbildung gemacht?

Ich habe sie in Zürich gemacht. Und zwar mit einer Arbeitskollegin aus der Rehaklinik Zihlschlacht. Mit meiner Arbeitskollegin konnte ich mich über den aktuellen Stoff austauschen und Patientenbeispiele diskutieren, was sehr angenehm war. Die Ausbildung dauert ein halbes Jahr. Man hat jeden Monat drei Tage Schule und dann gibt es eine Abschlussprüfung. Während dieser Zeit hatten wir in der Rehaklinik Zihlschlacht regelmässig Lerntage mit meiner Berufsbildnerin, manchmal theoretischer und manchmal praktischer Natur. Wir haben jeweils technische Geräte angeschaut oder Patientenbeispiele nachgespielt. Die Schulzeit wurde bei uns als Arbeitszeit angerechnet, also im Dienstplan stand bei mir dann jeweils Schule.

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Wieso hast du dich für diese Weiterbildung entschieden?

Im Pflegefachberuf ist die finanzielle Kompensation eng an die Ausbildung und Weiterbildung einer Pflegefachkraft gebunden. Ich habe die IMC-Weiterbildung aber aus Interesse gemacht; das Geld war nicht der ausschlaggebende Grund. Mittlerweile kann ich das Gelernte bereits im Alltag anwenden. Mit mehr Wissen wird man als Pflegefachkraft entspannter. Wenn man in einer schwierigen Situation ist, hyperventiliert man weniger und bleibt stattdessen ruhig. Es stärkt die eigene Resilienz. Ausserdem kann ich nun öfters selbst entscheiden. Es benötigt nicht für jede Entscheidung immer gleich einen Arzt.

Nun bist du bereits einen Schritt weitergegangen und Berufsbildnerin für Pflegefachkräfte in der Rehaklinik Zihlschlacht geworden. Warum hast du das getan?

DSC02157 Unter den Pflegefachkräften der Rehaklinik Zihlschlacht wird das Wissen weitergegeben.

Ich lerne nicht nur gerne, sondern gebe auch gerne mein Wissen weiter. Ausserdem ist es für mich eine gute Möglichkeit, zukünftige Pflegefachkräfte näher kennenzulernen. Ich kann den angehenden Pflegekräften zeigen, wie vielseitig der Pflegeberuf ist. Viele Studierende wissen nicht, dass in einer Rehaklinik wie der Rehaklinik Zihlschlacht zahlreiche Möglichkeiten für Studierende vorhanden sind. Die Studierenden können mehrere Stationen durchlaufen, um für sich herauszufinden, welche Art der Pflege ihnen besonders zusagt. Daraus kann auch eine Festanstellung nach dem Studium resultieren.

Es lohnt sich also, als Pflegekraft in einer von unseren Rehakliniken zu arbeiten?

DSC02117 Mehrere Pflegefachkräfte auf der Station «Bodan» haben die IMC-Weiterbildung absolviert.

Ich würde es sehr empfehlen. In einer Rehaklinik gibt es viele Möglichkeiten, sich fachspezifisch weiterzubilden. In unserem Team haben viele Personen solche Weiterbildungen absolviert: Kinästhetik, Delegierte für Reanimationskonzepte, Bobath-Konzept für Patienten mit Hirnschädigungen, Aroma-Therapie etc. So können wir vom Spezialwissen der anderen Pflegefachkräften im Alltag profitieren. Das ist auch sehr toll für Studierende, weil sie so immer eine erfahrene Pflegefachkraft in der Rehaklinik haben, die sie fragen können. Ausserdem sieht man, dass es im Pflegefachberuf sehr vielfältige Möglichkeiten gibt, sich nützliches Wissen anzueignen.

Interessiert, bei uns in der Pflege zu arbeiten? Auf unserer Karriereseite für Pflegeberufe findest du mehr Informationen.