Wie Teamarbeit in Dussnang älteren Menschen neue Hoffnung schenkt
Nach einem Sturz oder Unfall scheint für viele ältere Menschen das gewohnte Leben in weiter Ferne zu liegen. In der gerontotraumatologischen Abteilung der Rehaklinik Dussnang können sie durch ein innovatives Konzept Mobilität und Lebensfreude zurückgewinnen. Mit moderner Robotik und einem ganzheitlichen Therapieansatz eröffnet die Rehaklinik Dussnang dafür neue Wege. Hier wird nicht nur behandelt, sondern Zukunft gestaltet.
Pionierleistung in Dussnang
Im September 2023 eröffnete die Rehaklinik Dussnang die erste gerontotraumatologische Rehabilitationsabteilung der Schweiz. Was waren die Hintergründe? Gewünscht war eine spezialisierte Betreuung für ältere Menschen, die nach einem Sturz oder Unfall besondere Herausforderungen meistern müssen. In den nächsten Jahren werde der Versorgungsbedarf im Bereich der Altersmedizin aufgrund der demografischen Entwicklung stetig zunehmen, es komme dabei zu einer Zunahme an Stürzen und muskuloskelettalen Verletzungen, erklärte Dr. med. univ. (BiH) Alena Schütte, Chefärztin Geriatrische Rehabilitation und Mitglied der Klinikdirektion der Rehaklinik Dussnang nach der Eröffnung dem Nachrichtenportal Medinside.
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Enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Voraussetzung
Der Bedarf an einer spezialisierten Rehabilitation war offensichtlich: Verletzungen bei älteren Menschen sind häufig viel komplexer und erfordern eine interdisziplinäre Herangehensweise. So arbeiten auf der gerontotraumatologischen Abteilung Expertinnen und Experten aus der Ärzteschaft sowie verschiedenen Therapiebereichen mit der Pflege Hand in Hand. «Die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team ermöglicht es, komplexe medizinische und weitere Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und eine umfassende Diagnose und Therapieplanung zu erstellen», erklärt Anita Schulz, Fachärztin für Chirurgie und Leitende Ärztin Gerontotraumatologische Rehabilitation. Ein besonderer Vorteil dieser Abteilung ist, dass alle beteiligten Fachleute direkt vor Ort zusammenarbeiten, was eine besonders effektive und schnelle Behandlung ermöglicht. So sind die Entscheidungswege kurz und eine Absprache viel schneller und leichter möglich. Ausserdem lernen so alle Expertinnen und Experten von den anderen, was das Wissen der gesamten Abteilung weiter steigert.
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Modernste Technik: Robotik als Therapie-Booster
Was die Rehaklinik Dussnang besonders auszeichnet, ist der innovative Einsatz von Robotik. Als eines der führenden Zentren für geriatrische Rehabilitation in der Schweiz setzt die Klinik auf moderne Technologien, um die Therapie zu optimieren. Dabei kommen roboter- und sensorbasierte Trainingsgeräte zum Einsatz, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt sind. «Im Fokus der technologiegestützten Therapie stehen die Wiedererlangung der bestmöglichen Gehfähigkeit, die Verbesserung von Kraft und Gleichgewicht sowie die Reduktion des Sturzrisikos», erklärt Paul Snehotta, Physiotherapeut und Fachverantwortlicher des Clinical Innovation Team (CIT). Dieses Clinical Innovation Team wurde klinikübergreifend für die VAMED Schweiz Gruppe ins Leben gerufen, um zukunftsträchtige Technologie zu testen und in den Klinikalltag zu implementieren. Der Synergieeffekt führt dazu, dass eine Technologie beispielsweise zuerst in einer Rehaklinik der VAMED Schweiz Gruppe getestet wird und dann nach einer erfolgreichen Implementierung auch in allen weiteren Rehakliniken der VAMED Schweiz Gruppe zum Einsatz kommen kann.
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Ein Fokus des Clinical Innovation Team liegt klar auf der robotikgestützten Therapie. Ein gutes Beispiel dafür ist das Laufband C-Mill. Dieses ist mittlerweile in mehreren Rehakliniken implementiert. «Das C-Mill hilft uns, Ganganalysen der Patientinnen und Patienten zu erstellen und sie damit zu unterstützen», sagt Paul Snehotta. Besonders wertvoll sei die Kombination aus klassischer Physiotherapie und modernen Robotiksystemen – eine Kombination, die in der Praxis hervorragend funktioniere. «Die Patientinnen und Patienten können sich so auf ihr eigenes Training konzentrieren, während die Technologie hilft, den optimalen Therapieerfolg zu erzielen», erklärt Paul Snehotta.
Erfolgreiche Integration von Prävention und Therapie
Die Rehaklinik Dussnang denkt jedoch nicht nur an die direkte Behandlung. Prävention hat einen hohen Stellenwert. «Wir wollen nicht nur behandeln, sondern auch präventiv tätig werden», betont Dr. med. Witiko Hopfner, Leitender Arzt Geriatrische Rehabilitation. Stürze im Alter können weitreichende Folgen haben – daher wird in Dussnang der Fokus besonders auf die Prävention gelegt. In enger Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und Hausärzten werden mögliche Risiken frühzeitig erkannt und minimiert.
Dazu gehört auch die umfassende kardiologische und internistische Betreuung der Patientinnen und Patienten, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft die Ursache für Stürze und somit oft auch für Knochenbrüche sind. Auch die sozialen und psychischen Aspekte der betroffenen Personen werden in die Therapie einbezogen, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten langfristig zu sichern. Der regelmässige Austausch mit den Angehörigen der Patientinnen und Patienten ist dabei Standard. «Wir beziehen die Angehörigen von Anfang an in den Rehabilitationsprozess ein. Wenn diese gut informiert sind, können wir sicherstellen, dass unsere Patientinnen und Patienten nach ihrer Entlassung gut versorgt sind und sich sicher fühlen», erklärt Dr. Witiko Hopfner dem Magazin clinicum.
In der Rehaklinik Dussnang wird nicht nur therapiert – hier wird ganzheitlich gedacht. Die Kombination aus interdisziplinärer Zusammenarbeit, innovativer Technologie und präventiver Betreuung sorgt dafür, dass die Patientinnen und Patienten nicht nur schneller wieder mobil sind, sondern langfristig eine höhere Lebensqualität geniessen.
Mehr Informationen erhalten Sie im Flyer der gerontotraumatologischen Rehabilitation. |